Der Duschbus

Womit fangen wir an, in dieser Stadt? Am besten mit dem Ende. Soll heißen, der erste Text ist vom Tag der Weiterreise, doch wir möchten das Thema bewusst voran stellen.
Matthias begleitet uns noch aus der Stadt und bei einem Cafe gegenüber der Fischhalle sehen wir ihn dann - den Duschbus.

Jeder Mensch hat das Recht, sich zu waschen. Aber nicht jeder bekommt die Chance dazu. Auf dem Bus steht "Waschen ist Würde".  Betreuerin Stella (? Ist die das hier schon?) berichtet: „Wir haben eine mobile Lösung für dieses Problem gesucht.“ Der Duschbus Go Banyo fahre da hin, wo gerade Duschen gebraucht werden, und sie würden rege genutzt. „Natürlich ist die Nutzung kostenlos, und unsere Gäste bekommen saubere Wäsche.“ Es berührt uns sehr, wie liebevoll und respektvoll die Mitarbeiter den Gästen des Duschbusses die Hand reichen und ein offenes Ohr für sie haben. „Dank eines erfolgreichen Crowdfundings konnten wir den gespendeten Bus umbauen“, erzählt Stella, die von Ihren Gästen auch liebevoll ,,Tapete“ genannt wird.
Wir kannten das nicht. Wir finden das Wichtig. Wir erleben Menschen, die ihr Engagement mit Freude und Dankbarkeit gegenüber Bedürftigen erfüllen. Ihr macht einen tollen Job!

Auch wenn es wie ein Klischee klingt: Große Wasserflächen, riesige Schiffe und das Kreischen der Möwen - Hamburg fühlt sich nach weiter Welt an. Das ist einfach so. Und letztlich kommt diese große weite Welt durch die auf den Weltmeeren fahrenden Schiffe ja tatsächlich nach Hamburg. Wir fühlen uns wohl und sammeln Eindrücke. 

Irgendwie erscheint uns das Licht dieser Stadt oder der Lichteinfall in die Stadt anders als an anderen Orten. Liegt es an den vielen Klinkersteingebäuden, an denen sich die Sonnenstrahlen eventuell auf besondere Weise brechen? 

Wir haben in verschiedenen Städten und Gemeinden eine besondere Situation wahrgenommen, so auch hier in Hamburg, und wir wollen dazu kurz etwas schreiben. Durch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen sind einige Orte entlang unserer bisherigen Reise dazu übergegangen, der Gastronomie mehr öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen. Zeitlich ist das häufig begrenzt, aber ohne weitere Auflagen ermöglicht worden, wie wir in Erfahrung bringen konnten. Wir finden das gut - sehr gut sogar. Denn viele Menschen haben uns erzählt, sie gehen gerne etwas trinken oder essen, doch sie mögen nicht in die Gebäude hinein. Der beste Schutz vor Corona sind, so lange es keine Impfung gibt und man nicht nur Zuhause hocken will, eine Maske und genügend Abstand – und das möglichst im Freien.

Wir würden uns wünschen, dass noch mehr Städte und Gemeinden diesen einfachen und unkomplizierten Weg gehen. Wir haben genügend Platz, und ganz ehrlich: Warum sollten denn nicht auch mal ein paar Stühle und Tische auf den Gewegen stehen? Dort wo dies möglich ist und Kinderwagen und Rollstuhlfahrer trotzdem Platz haben. Im Herbst und Winter wird das schwieriger und deshalb: Gebt uns allen diese Chance, notfalls kommen eben Heizpilze zum Einsatz, da gibt es sicherlich gute Lösungsmöglichkeiten. Und ja, gerade wir wissen um die Belange des Umweltschutzes, die den Einsatz dieser Geräte eigentlich verbieten, doch wir leben in einer besonderen Zeit , und diese wird sich auch normalisieren. Bis dahin wäre es schön, wenn der Schwerpunkt nicht auf Raumverordnungen und Einschränkungen für Außenbeheizung liegen würde. Ein wenig Pragmatismus, Offenheit und Vertrauen, so hat die Gastronomie vielleicht eine Chance zu überleben, und wir Menschen können trotzdem noch zusammenkommen.

Hier in Hamburg wurden ganze Straßenzüge für den Verkehr gesperrt und durften bestuhlt werden – und die Menschen in der Stadt nutzen diese Chance.

Auch die Speicherstadt, seit 1991 unter Denkmalschutz, ist ein beliebtes Touristenziel. Wir haben uns daran versucht, diese nicht wie üblich auf dem Wasserweg zu erkunden, sondern mit dem Rad – und was sollen wir schreiben: Geht!

Wir halten einen Augenblick inne und sinnieren darüber, wie das früher war, als die unzähligen Speicher in dieser neugotischen Backsteinarchitektur mit Kaffee, Tee und Gewürzen aus aller Welt gefüllt wurden. Die Geräusche der Flaschenaufzüge, die Menschen auf den kleinen Ladebooten und diese Gerüche. Sicher, das war für die Arbeiter ein anstrengendes Leben, und doch auch eine besondere Epoche dieser Stadt.

Sobald Doris eine Schaukel sieht, ist sie drauf – immer. Und dieses Exemplar hat durch seine recht große Höhe den besondern Reiz eines sehr langen Schwunges. Wer das schon erlebt hat, weiß darum, und wer nicht, der sollte es mal probieren. Je länger die Seile oder Ketten der Schaukel, desto erhabener das Gefühl des Schaukelns.

Es gibt in Hamburg einen alten schmalen Elbtunnel, der nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet ist. So kommt man ohne Boot trotzdem trockenen Fusse unter der Elbe hindurch auf die andere Flussseite. Mit einem Aufzug geht es erstmal nach unten und dann ein doch beachtlich langes Stück unter der Erde auf die andere Seite. Nur, um das so zu erleben wie auf den Bildern, müsst ihr entweder ein Filmteam sein, um die Genehmigung für eine zeitweise Sperre zu erhalten, oder wie wir Sonntagmorgen in aller Früh dort sein. Normalerweise ist es nahezu unmöglich, hier ein Bild zu schießen, auf dem kein Mensch zu sehen ist. Der Tunnel ist nämlich sehr beliebt.

Am Tag unserer Weiterreise gab es noch ein schönes Treffen im Café Jolie in der Hafen-City. Von Philips, einem langjährigen Partner der Awareness Deutschland, war Anke gekommen. Dann Carla von Bergmann, Model und Botschafterin für Pink Ribbon, sowie Matthias, Chef der Awareness Deutschland. Wir haben uns riesig gefreut, dass sich Anke und Carla die Zeit für ein gemeinsames Frühstück genommen haben. Und Matthias hat uns einige Kilogramm übriges Reisegepäck abgenommen hat, um es im Büro für uns zu lagern. 

Mit ein paar weiteren Bildern wollen wir unseren Hamburg-Besuch beschließen.

Wenn Ihr mehr über die Arbeit der Awareness Deutschland gemeinnützige UG erfahren wollt:

www.blueribbon-deutschland.de
www.pinkribbon-deutschland.de
www.pink-kids.de

Kommentare

Hallo Siegfried,

ja den Elbtunnel haben wir so leer nur ganz früh erleben dürfen. Vor Jahren sind wir mit den Rädern durchgefahren. Das war wie auf der Autobahn Freitamittags.

Hamburg ist eine tolle Stadt.

Weiterhin noch viel Spaßbeim stöbern im Blog, sind jetzt in Pappenburg angekommen.

Herzliche liebe Grüße

Doris und Reinhard

Toller Blog. Das Tunnelbild find ich Mega.