Seit sieben Wochen sind wir nun unterwegs, begleitet von der Sonne, die uns nie wirklich im Stich gelassen hat. Im Gegenteil, ein möglicher Sonnenstich war eher das Problem. 

Okay, wir sind in Berlin und werden uns drei Tage Zeit nehmen. Doch was steuert man an auf einer Reise wie der unsrigen? Einige Sehenswürdigkeiten müssen einfach sein. Für die, die schon dort waren, vielleicht als schöne Erinnerung und für die, die noch nicht dort waren, als Zeichen, dass es all die Sehenswürdigkeiten auch wirklich gibt. ;-))

Aber mal ganz ehrlich, Berlin ist eine gigantische Stadt, eine Weltstadt von unglaublicher Größe. Gut, wir kommen aus Pforzheim, in der Nähe gibt es Karlsruhe und Stuttgart als größere Städte, und für Menschen, die schon in vielen Weltstädten waren, mag das nach Provinz klingen. Doch uns fasziniert diese Größe, dieses ununterbrochene Leben, das keine Ruhe zu kennen scheint. Und das trotz Corona. 

Hier mal ein kleiner Einschub. Auf unserer Reise in diesen besonderen, durch Corona geprägten Zeiten dürfen wir eines feststellen: Die Menschen, die uns an den verschiedenen Stellen bedienen, halten sich diszipliniert an die aufgestellten Regeln. In Geschäften, beim Einkauf, in der Gastronomie. Klar, jeder stöhnt, denn einen ganzen Tag unter einer Maske auszuhalten, das ist schon heftig. Doch zumindest wir haben bisher noch kein Geschäft betreten, in dem das Personal keine getragen hat. Und auch sonst gewinnen wir den Eindruck, dass die Menschen umsichtig miteinander umgehen. Gut, wir bewegen uns viel im Freien, meiden typische Treffpunkte und suchen eben genau die ruhigen und besonderen Plätze in unserem Land. Vielleicht ist unser Eindruck dadurch auch etwas verstellt. 

Der Alex, Berlins Fernsehturm am Alexanderplatz, ist für uns Orientierungspunkt. Man kann ihn von überall aus sehen, und so führt unser erster Weg dorthin, damit wir vom Alexanderplatz immer zurück zu unserem Hostel finden. Seine literarische Berühmtheit erhielt er durch den Roman "Berlin Alexanderplatz" aus dem Jahr 1929 von Alfred Döblin. Unser Foto zeigt den Alex mit Neptunbrunnen im Vordergrund.
 

Wie ihr sicher schon bemerkt habt, lieben wir Essen, und zwar aus allen Kulturen. So treibt es uns aufgrund eines Tipps ins russische Lokal Datscha. Auberginenragout, Forellenmousse, Humus oder süße Blintschiki. Herrje, war das lecker! Wir empfehlen das Datscha allen, die Lust auf hervorragendes Essen haben, das es nicht an jeder Ecke gibt. 

Uli, eine Freundin, begleitet uns teilweise auf unseren Wegen durch Berlin. Wir wählen verschiedene Parkanlagen und die Mauerroute. Was eine verrückte Stadt. Auf der einen Seite so voller lebendiger Menschen, Taxis, Sportlern, Pkw, Lkw, Bussen und nur einen Augenblick weiter herrlichstes Grün in ausgedehenten Parkanlagen.

Von einem Radhändler bekamen wir den Tipp, auf eine Doppelreihe Pflastersteine mit Einlassungen aus Metall (Berliner Mauer 1961-1989) zu achten. Da die Route nicht durchgängig beschildert ist, zumindest haben wir nicht immer Hinweise gefunden, war der Tipp super. Und wir waren lange entlang der Pflastersteine unterwegs und haben viel Beeindruckendes gesehen. Auf dem größten noch erhaltenen Teilstück der Mauer haben Künstler in 106 Gemälden die politischen Veränderungen festgehalten. 

Das heute so weltoffene und pulsierende Leben der Stadt steht im krassen Widerspruch zur Vergangenheit mit der Trennung der Stadt durch die Mauer zu DDR-Zeiten. Mit der Verfolgung jüdischer Mitbürger und dem unterdrückenden System des Nationalsozialismus im Dritten Reich. Doch Berlin versteckt sich nicht. Mit dem Mahnmal wird ein deutliches Zeichen gesetzt. Mit der "Topographie des Terrors", einer jederzeit zugänglichen Freiluftausstellung, wurde eine recht schonungslose Dokumentation installiert. Auch wenn wir heute ein anderes, ein schönes Deutschland zeigen durch unsere Reise, möchten wir die Augen nicht verschließen, wollen hinsehen und gleichzeitig dankbar sein, dass wir auf so viele liebenswerte Menschen in unserem Land treffen dürfen. Dass wir in einem Land leben, in dem man sich frei bewegen kann, in dem man seine Meinung frei äußern kann. Auch wenn es immer wieder welche gibt, die völlig frei äußern, dass sie sich nicht völlig frei äußern dürften.

Der beindruckende Hauptbahnhof ist allein schon einen Besuch wert – auch wenn man nicht mit dem Zug fährt. Die über unzählige Etagen kreuz und quer einfahrenden Züge, S-Bahnen, U- und Straßenbahnen bringen einem die Sinne ganz durcheinander. Unweit davon liegt das Regierungsviertel, und – für uns ganz erstaunlich – ringsherum halten sich die Menschen auf, sitzen auf Stufen und am Wasser, trinken, reden und genießen diese schönen, weitläufigen Plätze.

Überhaupt, das viele Wasser in der Stadt ist unglaublich. Zumal man nahezu überall an die Gewässer herankommt. Natürlich dürfen die Kanäle auch befahren werden, mit fast allem, was schwimmt. Vom Hausboot über Yachten bis zum Kanu.  

Das Kunstquartier und Artcenter Bethanien hat uns in seinen Bann gezogen. Freiluftkino, Café, Ausstellungen und alternative Wohnformen, all das findet sich hier, und man kann sich und die Zeit verlieren. 

Noch ein paar letzte Eindrücke der Stadt von uns für Euch, denn morgen geht es zurück in die Natur. Die Mecklenburger Seenplatte wartet auf uns.

Wenn ihr auf der Seite ganz nach unten scrollt, könnt ihr uns einen Kommentar senden. Wir freuen uns darüber.

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Kommentare

Hallo Claudia,

ja Berlin ist wirklich einen Besuch wert. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Kulturelles und Geschichte gibt es an allen Ecken, und auch Museen und Ausstellungen können wieder besucht werden.

Auch für die kulinarische Seite hätten wir noch Wochen in Berlin verbringen können, das Datscha ist wirklich ein super Erlebnis gewesen.

Wir waren ganz sicher nicht zum letzten Mal in Berlin.

Liebste Grüße an Euch nach Weinheim

und auch an die Freunde im Wohnzimmer

Liebe Grüße Doris und Reinhard

Beim nächsten Berlinbesuch werde ich einige eurer Empfehlungen abklappern , z.B. Datscha. Toll, diese Tipps. Liebe Grüße

Claudia