Wir waren ja nun nicht ganz in Bad Berleburg und fahren somit am Morgen die letzten Kilometer bis in die Stadt, welche ein schönes Schloss mit ebensolchem Schlossgarten haben soll. Das Schloss gehört seit über 600 Jahren der Familie Sayn-Wittgenstein und verfügt auch über ein Museum, welches derzeit jedoch geschlossen ist. 

Doch nicht nur der Herrschaftssitz gefällt uns gut, die historische Altstadt, wie sie so etwas oberhalb liegt, hat fast etwas von einer Märklinkulisse. Wie schon in den letzten Orten finden wir auch hier wunderschöne Schieferhäuser. 

 

Inzwischen merken wir den herannahenden Herbst. Morgens sind es je nach Betrachtungsweise erfrischende oder kühle 8 Grad Celsius, doch gegen Mittag bringt die Sonne noch immer viel Wärme. Auf dem Edertal-Radweg geht es auf wunderbaren Strecken und ehemaligen Bahngleisen Richtung Frankenberg. Dabei müssen wir die Eder, die hier noch ein Flüsschen ist, immer mal wieder überqueren – und eine Brücke, die überwiegend von Ziegen genutzt wird, sollte auch für uns gut genug sein. In jedem Fall sieht sie sehr stabil aus. Entlang der Eder geht es weiter, und durch den teilweise besonderen Lichteinfall bekommen wir schöne Naturszenengeboten.

Kurz vor Frankenberg fangen wir dann die Szene einer Kartoffelernte ein, die uns irgendwie direkt berührt. Wir können nicht sagen, warum, doch wir halten und schießen ein Bild. Eine junge Frau kommt auf uns zu, wir plaudern. Sie arbeitet normalerweise in einer onkologischen Praxis und kennt Pink Ribbon gut. Und sie findet es wichtig und richtig, dass wir auch für Prostata unterwegs sind.  Es ist ein schönes Bild, wie die Menschen hier gemeinsam die Erde bestellen. Kurze Zeit später treffen wir auf zwei Pärchen, ebenfalls Gepäckradler wie wir. Schon von weitem erkennen sie uns, rufen uns zu und strecken die Daumen nach oben – tolle Aktion. Selbst wenn es zunimmt, doch so richtig daran gewöhnen können wir uns noch nicht, dass wohl inzwischen immer mehr Menschen wissen, wer wir sind.

Der Dodenauer Tunnel kann auf seiner Länge von 325 Metern sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad genutzt werden. Früher fuhren hier einmal Züge durch. Heute sind die ehemaligen Bahngleise Radweg, und der Tunnel wurde gleich mitgenutzt. Spannend.

Doris schaut wie immer fröhlich in der Landschaft umher, bis es ihr beinahe den Lenker aus der Hand reißt, als dieser einen Pfosten mitten auf dem Radweg streift. Zum Glück ist nichts passiert, nur die offene Lenkertasche hat ihren Inhalt über den Weg verteilt. Auch gut – so wird darin mal wieder aufgeräumt.

Das Rathaus in Frankenberg hat zehn kleine Türmchen und wurde schon 1509 erbaut. Im Erdgeschoss befindet sich eine eindrucksvolle Halle, die Schirm genannt wird. An jedem Samstag findet dort der Wochenmarkt der Landfrauen statt.

Heute Nacht zelten wir wieder einmal in der Natur. Reinhard macht sich direkt an die Vorbereitung des Abendessen. Er ist der weltbeste Schnippler. Es war unglaublich lecker glaubt es uns – mehr zum Thema Essen gibt es in den Blogeinträgen „Ausrüstung“.

In der Nacht dann der erste Bodenfrost. Was dank der guten Ausrüstung kein Problem darstellt, allerdings zur Folge hat, dass unser Zelt durch die Nachtfeuchte klitschnass ist. Wir reiben das Zelt mit unseren Mikrofasertüchern ab, sodass die Morgensonne den Rest noch gut schafft. Macht eurer Zelt vor dem Einpacken immer so weit wie möglich trocken. Am Abend in einen nassen Unterschlupf kriechen zu müssen, ist wirklich alles andere als schön. Und wird ein Zelt zu feucht eingepackt, dann ist diese Nässe beim Auspacken eben nicht nur auf dem Außenzelt, sondern überall. Gemütlich geht anders.

Wenn Ihr mehr über die Arbeit der Awareness Deutschland gemeinnützige UG erfahren wollt:

www.blueribbon-deutschland.de
www.pinkribbon-deutschland.de
www.pink-kids.de

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