Thema Ausrüstung

Heute der Bereich Übernachten

Wir wollen uns gleich zu Beginn dem Thema Ausrüstung zuwenden. Wer sich überlegt, selbst einmal eine längere Tour mit dem Rad zu unternehmen, sollte gut vorbereitet sein. Nicht immer kann Fehlendes schnell besorgt werden.
Wir versuchen es ein wenig zu gliedern und halten uns dabei an unser eigenes Vorgehen. Das hat keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit – doch immerhin sind wir unterwegs und haben bisher an alles gedacht. Es funktioniert also.

Kurz vorweg: Wir werden wegen der ständigen Nutzung der Ausrüstung unsere Beiträge stetig ergänzen, sodass Ihr zum Ende der Tour viele Informationen zu den unterschiedlichen Gegenständen und ihren Einsatzgebieten haben werdet.

Wir möchten an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass unsere Radtour zu mehr Aufmerksamkeit gegenüber Brustkrebs und Prostatakrebs, und die dahinter stehende Organisation Awareness Deutschland gemeinnützige UG, dankenswerterweise von einigen Firmen unterstützt wird. Das bedeutet, unsere Ausrüstung wurde uns zu großen Teilen zur Verfügung gestellt. Unsere Unterstützer sind Bergans of Norway, Biehler, Ortlieb und Uvex. Unseren Radanhänger haben wir bei Binninger Fahrradanhänger in Freiburg erhalten. Für Interviews nutzen wir ein Zoom Micro und für Aufnahmen eine GoPro Hero5. 

Alle nicht persönlichen Ausrüstungsgegenstände möchten wir nach der Tour Betroffenen leihweise für eigene Aktivitäten nach ihrer  Rehaphase zur Verfügung stellen. 

Ganz am Ende unserer Einträge hinterlegen wir noch ein PDF-Dokument, in dem die komplette Ausrüstung als Liste abrufbar ist. Da dieses Thema wichtig und umfangreich ist, werden wir es in mehreren Einträgen aufbereiten. 

Und bitte bedenkt: Unsere Ausrüstung ist für eine Tour über mehrere Wochen ausgelegt. Das Hauptkriterium hierbei war: leicht und sicher. Für zwei Wochen im Hochsommer muss das Equipment natürlich nicht die gleichen Ansprüche haben. Jedes Gramm, das in der Ausrüstung gespart wird, belastet den Geldbeutel zusätzlich - soll heißen: Geringeres Gewicht wird meist durch einen deutlich höheren Preis erkauft.

Unsere Themen sind:

  • Übernachten
  • Möbel
  • Bekleidung und Körperpflege
  • Radausrüstung
  • Werkzeug
  • Technik
  • Sicherheit

 

Übernachten

Wichtig ist natürlich unser Haus - also unser Zelt. Dieses haben wir von Bergans erhalten – und die sind echte Outdoor-Spezialisten. Wir haben uns für ein Zelt mit Vorraum entschieden. Extrem klein im Packmaß, absolut geringes Gewicht und trotzdem genug Platz unterm Dach, also im Vorzelt. Das brauchen wir, weil wir in jedem Fall alle Taschen inklusive dem Radanhänger im Trockenen haben wollen. Denn nichts ist schlimmer als nasse Ausrüstung. 

Auch wenn das Zelt eine hervorragende Wassersäule bietet, haben wir uns zusätzlich für eine Zeltunterlage entschieden. Das verhindert unnötigen Schmutz und gibt zusätzlich Sicherheit für unsere hochwertigen Isomatten. Und da sind wir schon am nächsten wichtigen Punkt: Frieren geht gar nicht, und Nächte können auch im Sommer (in Höhenlagen), vor allem dann aber im Herbst empfindlich kalt werden. Gleichzeitig muss eine Isomatte sehr leicht sein und ebenfalls klein im Packmaß – wenn es bei längeren Touren an einem fehlt, dann ist das nämlich Platz. Unsere Isomatten haben gerade mal 18x10 cm Packmaß, das ist deutlich kleiner als ein Din-A4-Blatt. 

Ebenso verhält es sich mit dem passenden Schlafsack. Macht Euch die Mühe und probiert diesen in einem Fachgeschäft aus. Die passgenaue Größe entscheidet sehr über die Wärmeleistung, egal, für welchen Temperaturbereich der Schafsack ausgelegt ist. Passt er nicht zum Körper, helfen die Angaben nur wenig. Wir haben zusätzlich noch einen Innenschlafsack aus Seide dazu genommen. Dieser bringt bei Kälte eine zusätzlich Wärmeleistung; wenn es warm ist, kann er allein verwendet oder der eigentliche Schlafsack nur als Decke genutzt werden. Und natürlich ist ein Innenschlafsack auch schneller gereinigt und getrocknet. 

Demnächst geht es weiter mit dem Thema Möbel.

Update 1 Schlafsack

Nach der ersten Nacht bei 3 Grad Celsius im Sommer zeigt sich: Gehen Sie beim Schlafsackkauf auf Nummer sicher und wählen Sie auch für den Sommer einen Schlafsack mit ausreichend Spiel im unteren Temperaturbereich. Wir haben noch zusätzlich einen Innenschlafsack aus Seide, und den haben wir in dieser doch recht frischen Nacht auch gebraucht. Eine durchfrorene Nacht und damit verbunden eventuell eine folgende Erkältung, das würde im schlimmsten Fall die Weiterreise verhindern. 

Update 2 Zelt

Wie beschrieben hat unser Zelt eine große Apsis, und das ist unglaublich wertvoll. Nicht nur, dass die komplette Ausrüstung sichtgeschützt gelagert werden kann, bei einer Nacht, wie wir sie neulich hatten (Flusslandschaft und dadurch norme Luftfeuchtigkeit), bleibt auch alles schön trocken und wird nicht mit einem Überzug aus unzähligen Wasserbläschen bedeckt. Diese neigen bei geringster Berührung nämlich sofort dazu, ineinander zu laufen und als regelrechte Bäche in sämtliche Öffnungen und Schlitze zu laufen. Wir empfehlen natürlich unser Zelt von Bergans, aber in jedem Fall achtet bitte auf einen wirklich großen Vorraum, sonst bleibt Euch im Notfall nur, das ganze Gepäck mit in den Schlafraum zu nehmen. Geht, ist aber nicht bequem. 

Unser BERGANS Zelt von Innen

Update 3

Die letzten Tage und Nächte waren unglaublich heiß. So haben wir beschlossen eine Nacht ohne Zelt unter freien Himmel zu übernachten.
Unsere Vorbereitung: Direkt auf den Boden haben wir unsere Hightech-Plane gelegt. Normalerweise nutzen wir diese beim Ein- und Auspacken, damit die Ausrüstungsgegenstände, vor allem bei Nässe, nicht auf dem schmutzigen Boden stehen müssen oder für ein kurzes Picknick. Darauf kamen dann unsere Isomatten und darauf die Schlafsäcke.

Unsere Ausrüstung und die Räder haben wir wie eine kleine Burg um uns herum platziert - es war eine Nacht in der freien Natur.

Einschlafen unter freiem Himmel und dabei noch ein wenig die Sterne beobachten - das ist einfach unbeschreiblich.

Wir hatten dann noch die Idee, unsere Zeltunterlage als zusätzlichen Schutz des Nachts über uns zu legen. Und wollt Ihr was wisssen? Das war ne echt blöde Idee. Gegen Morgen wird es kühl, die Nachfeuchte tut ihr übriges. Unter der Plane wird es heiß. Die Körperwärme staut sich, innerhalb kürzester Zeit ist die Folie von innen und außen nass und die Schlafsäcke auch. Fühlt sich irgendwie nicht so prickelnd an. Tipp: besser nicht machen. Gute Ausrüstung benötigt dergleichen Maßnahmen nicht. Haben wir gelernt. Werden wir berücksichtigen!

Update 4 - Isomatte

Unsere Isomatten haben ein derart kleines und leichtes Packmaß, so dass hier viel Überlegung eingeflossen ist. Zum aufpumpen wird der Packsack genutzt. Über ein Spezialventil wird dieser mit der leeren Isomatte verbunden. Der Packsack hat oben eine breite Öffnung durch die sich viel Luft sammeln lässt. Dann einfach die Öffnung, durch zusammenrollen schließen. Je weiter man rollt, desto mehr Luft wird in die Isomatte gepresst. Insgesamt sieben bis zehn Mal wiederholen - fertig.

Update 5 | Alternative

Eine überdachte Terrasse und zwei Liegen - schon hat man einen geschützten Schlafplatz und kann bei schönem Wetter auch gleich die Wäsche über Nacht trocknen.

Weitere Bilder

Update 6 - Die Feuchtigkeit der Nacht

Auf unserer Reise wird es Nachts nun zunehmend kälter. Das führt zu Feuchtigkeit außen auf dem Zelt, aber auch an der Innenseite des Überzeltes. In jedem Fall solltet ihr beachten: Das nasse / feuchte Außenzelt nach der Nacht nicht mit den Fingern berühren. Ihr habt wahrscheinlich mehr Fett an den Fingern als ihr glaubt und das ruiniert die Imprägmierung des Außenzeltes oft recht schnell.

Wir haben uns angewöhnt am Morgen das Zelt außen mit einem Microfasertuch vorsichtig abzuwischen und dann - soweit vorhanden - durch die Morgensonne trocknen zu lassen. Sollte sich diese hinter Wolken verstecken oder es gar regnen, bleibt nichts als das Zelt nass einzupacken - trotzdem vorher wischen. Nur macht nun nicht den Fehler bis in den Abend zu fahren und das nasse Ding dann aufzubauen. Das wird nicht wirklich gemühtlich. Wir schauen bei dergleichen Fällen nach Scheunen mit großen Überdach, fragen einen Landwirt ob wir ggf. auch in die Schneue dürfen, suchen nach Sportplatzen, da gibt es häufig großzügig überdachte Bereiche und im Zweifel - auch ein Parkhaus kann da ganz gut dienen.
Dann wird das Zelt schnell aufgebaut und zumindest so weit getrocknet, dass es wirklich maximal leicht feucht ist. Vorher fahren wir nicht weiter. Denn wirklich, eine Nacht in einem Zelt das man nass auspackt und aufbaut ist keine schöne Nacht. Ihr bekommt das Wasser nicht mehr richtig raus. Und da sammelt sich schnell viel Wasser.

Wenn ihr mehr über die Arbeit der Awareness Deutschland gemeinnützige UG erfahren wollt:

www.blueribbon-deutschland.de
www.pinkribbon-deutschland.de
www.pink-kids.de

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