Heute erschließt sich uns Leipzig in seiner ganzen Dimension. Eine gefühlte Ewigkeit vergeht, ehe wir uns wieder in der Natur befinden.
Die uns dann jedoch mit ihrer Weite Raum gibt. Entlang der Weißen Elster fahren wir in zunehmender Hitze Richtung Halle. Mittags sind wir am Raßnitzer See,und das Thermostat zeigt unglaubliche 40 Grad. Hier am See ruft jemand nach uns – Siesta heißt sie, und wir lassen uns nicht lange bitten. Zumal wir jetzt schon wissen: Bei diesen Temperaturen werden wir, obwohl geplant, die Stadt Halle nicht besichtigen. Es ist einfach zu heiß, und wir können dann ja nicht zwischendurch unter eine kühle Dusche. 

Aus Tradition Grenzen überschreiten

Hätten die Menschen den Mut damals nicht aufgebracht, Grenzen zu überwinden, wäre unser Land eventuell noch heute geteilt. Das Wandbild ist der Gründung der Universität Leipzig im Jahre 1409 gewidmet. Prager Studenten und Dozenten flüchteten vor Ungleichbehandlung und gründeten in Leipzig eine neue Universität

Die Giebelwand-Gestaltung ist von Studierenden des Institutes für Kunstpädagogik der Uni Leipzig in Kooperation mit dem Graffitiverein e.V. entstanden.

Dessau: Eine Stadt, welche die Bauhaus-Epoche wohl wie keine andere geprägt hat.

Wir überqueren die Mulde und erinnern uns an das Forsthaus Leiner Berg in Vockerode. Hier sind wir vor Jahren einmal freundlich aufgenommen worden. Das Forsthaus liegt inmitten eines Waldes, und diese Natur wollen wir heute Nacht gerne um uns haben. Also auf gut Glück hin, um festzustellen: alles ausgebucht. Na super. Wir müssen auch etwas betröppelt dreingesehen haben, denn sogleich kam die Frage: Wäre ein umgebauter Bauwagen eine Alternative für euch? Klar. Und tatsächlich, der Umbau ist super gemütlich, und wir freuen uns auf diese Nacht. Sogar einen Bollerofen gibt es, doch auf den haben wir großzügig verzichtet. 

Die Entscheidung, heute nicht im Zelt zu schlafen, war die richtige. Denn in der Nacht tobte ein beeindruckendes Gewitter. 

Durch das Gewitter der Nacht sind die Temperaturen von 40 auf 25 Grad Celsius gesunken, und ganz ehrlich: Das kommt uns plötzlich ganz schön kühl vor. Weiter geht es auf dem Elberadweg Richtung Aken. Rund um uns herum nichts als Natur und der noch schmale Fluss. Es tut uns und den Augen gut, sich in der Weite verlieren dürfen. 

Um zu unserem heutigen Ziel zu kommen, steht eine Elbüberquerung mit der Fähre an. Was sich gar nicht so leicht gestaltet, denn gleich die erste in Groß Rosenburg ist wegen Niedrigwassers außer Betrieb. Doch in Calbe finden wir nicht nur einen super Pausenplatz für jede Wetterlage, sondern auch ein Schiff, dasuns ans andere Ufer bringt.

Später, die Sonne macht sich auf den Weg, uns zu verlassen, begegnen uns direkt am Radweg tolle Skulpturen. Sie sind während des 8. Steinbildhauersysmposium des Landes Sachsen-Anhalt entstanden. 

Gut 10 Kilometer liegen bis Magdeburg noch vor uns, als wir direkt an der Elbe einen Wasserwander-Rastplatz entdecken. Magdeburg muss warten, weil wir eine Nacht direkt am Fluss verbringen. Gott, ist das phänomenal! Unser Equipment ist schnell aufgebaut, und wir lassen uns mit unserer Handpan am Wasser nieder, lauschen dem sanften Fließen der Elbe und den schönen Tönen, die uns unser Instrument schenkt. 

Glück? Ja, es ist ein Glück, diese Reise gemeinsam machen zu dürfen. Es ist ein Glück, dass wir nach Doris‘ Erkrankung diese Leidenschaft in uns erhalten konnten. 

Wir können allen, die eine schwere Krankheit überwinden, nur von Herzen wünschen: Wenn etwas in euch ruft, folgt dem Ruf und macht es!

Wenn Ihr mehr über die Arbeit der Awareness Deutschland gemeinnützige UG erfahren wollt:

www.blueribbon-deutschland.de
www.pinkribbon-deutschland.de
www.pink-kids.de

Kommentare

Hallo Marco,

schön das wir dir mit unserem Blog Lust machen können aufs Radfahren. Ja Marco, Deutschland ist wirklich ein tolles schönes abwechslungsreiches Land. Die Menschen sind sehr nett und offen, wir haben so viele tolle Begegnungen. Und mit dem Rad ist man ganz nah dran an den Menschen und in der Natur. Über das Planungstool der Schleifenroute kannst du die Strecken die wir jetzt fahren auch selbst nachfahren, und das schöne, du kannst deine Kilometer spenden, das heißt melden und dann wird virtuell eine Schleife gefüllt die für die Brustkrebsvorsorge steht. Vielleicht auch eine Blaue Schleife, denn wir sind ja auch für Blueribbon unterwegs, und die steht für die Prostatavorsorge.

Wir wünschen dir noch viel Spaß beim stöbern in unserem Blog

Liebe Grüße Doris und Reinhard

Man bekommt echt Lust auf Deutschland je mehr man in dem Blog liest.

Hallo ihr Lieben,

sehe, dass ihr schon über 4400 km seid. Und es ist erst August.

Sind per Zufall in unserem Spontanurlaub in Hadmersleben gelandet. 25 km von Magdeburh entfernt. Im wunderschönem Landhaus Rosmarin. Gestern haben wir uns das Hundertwasserhaus in Magdeburg angeschaut. Das müsst ihr euch auch angucken. Liebe Grüße Claudia